Neulich in der Webkonferenz: „Bitte teilen Sie doch Ihren Bildschirm mit uns, damit wir die Änderungen im Dokument live verfolgen können“. Und dann ist sie da, die Panik aus Versehen den Button „Webcam teilen“ statt „Bildschirm teilen“ zu klicken und die ganze Wahrheit zu präsentieren. Man sitzt im Home Office und das im Jogger und mit wirren Haaren. So zumindest das Klischee.
In der modernen Arbeitswelt ist Home Office Alltag in immer mehr Unternehmen. Jedes vierte Unternehmen bietet seinen Mitarbeitern laut einer Statistik des Digitalverbandes Bitkom e.V. mittlerweile die Option, von Zuhause aus zu arbeiten.
Wir sind eines davon und bieten bei uns grundsätzlich diese Option an, insofern es die Projekte und der betriebliche Ablauf zulassen. Denn uns ist es wichtig, auf die individuellen Bedürfnisse unserer Mitarbeiter einzugehen. Zudem verstehen wir das durchaus als eine Investition: mit einigen zusätzlich benötigten Arbeitsmitteln und einem ordentlichen Vertrauensvorschuss in die Mitarbeiter lassen sich grundsätzlich nicht nur Zufriedenheit und Motivation sondern auch die Arbeitseffizienz der Mitarbeiter steigern.
Einige unserer Geister nutzen bereits die Option hin und wieder Zuhause zu arbeiten. Jedoch ist Home Office nicht für alles und jeden geeignet. Es ist wichtig, die richtige Balance zu finden. Hier entscheiden nicht nur die konkreten Inhalte sowie der Arbeitsprozess sondern auch die Persönlichkeiten der Mitarbeiter.
Während Aufgaben, die einen hohen Grad an Konzentration fordern und eigenverantwortlich bearbeitet werden, im Home Office mit mehr Ruhe und damit effizienter erledigt werden können, erfordern wiederum Aufgaben, die einen konstanten, fehlerfreien Informationstransfer und Austausch mit den Kollegen voraussetzen, die regelmäßige Anwesenheit im Büro.
Und während sich für den Mitarbeiter die offensichtlichen Vorteile des Arbeitens von Zuhause bieten – wie z.B. wegfallende Arbeitswege, eine flexiblere Tagesplanung und mehr persönlicher Freiraum, erfordert es auf der anderen Seite einen deutlich höheren Grad an Selbstdisziplin und -organisation. Auch ist manchen Mitarbeitern der persönliche Austausch mit den KollegInnen dann doch wichtiger. Schließlich ist man im Home Office nicht mehr Teil des gemeinsamen Mittagessens und den Witz vom Kollegen, der nun zum Running Gag geworden ist, hat man auch nicht mitbekommen.
Und ganz ehrlich, wer will schon die Mittagspausen mit den KollegInnen missen. Da ist es auch egal, ob die Haare sitzen. Und klar, im Home Office ist es schön, aber im Ghost Office schöner 😉
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